Mittwoch, 14. September 2016

Rezension: Die Rebellin von Mykonos - Der Traum vom freien Griechenland

Titel: Die Rebellin von Mykonos - Der Traum vom freien Griechenland
Autor: Martina Kempff
Verlag: Ammianus-Verlag
Umfang: 400 Seiten (Taschenbuch)
Preis: 13,90 EUR


Klappentext:
1821: Die griechische Bevölkerung rebelliert gegen die Herrschaft der Osmanen. Vierhundert Jahre Fremdbestimmung neigen sich dem Ende zu. Mitten in die Wirren des beginnenden Freiheitskampfs wird Mando Mavrojenous hineingezogen, eine junge Aristokratin, die zunächst nur gegen die Zwänge in ihrem Elternhaus aufbegehrt.
Bald aber stellt sie sich als mutige Kämpferin an die Spitze der Rebellen auf ihrer Heimatinsel Mykonos. Sie opfert ihren Brautschatz für die griechische Flotte und findet Anerkennung in einem von Männern geprägten Umfeld. Doch in tiefster Seele bewegt sie etwas anderes: Der leidenschaftliche Hass auf den unbekannten Mörder ihres Vaters und die verbotene Liebe zu ihrem Cousin Marcus. Hin- und hergerissen zwischen Berufung und Gefühlen läuft die junge Griechin Gefahr, alles zu verlieren …


Der historische Roman nimmt uns mit auf die griechischen Inseln Tinos, Mykonos und Paros, mitten hinein in die Wirren des griechischen Freiheitskampfes. Nach dem Tod von Mando Mavrojenous‘ Vater wird diese vom Priester Pappas Mavros in die Häterie der Freunde eingeführt und für die Ideen des Befreiungskampfs begeistert. Mando wird nicht nur eine bedeutende Rednerin, die Spenden für den Freiheitskampf sammelt und Mitstreiter um sich schart, sondern sie nimmt als General selbst an einigen Schlachten Teil und hilft mit, die Griechen zum Sieg zu führen. Ihre weiblichen Reize versteht sie dabei gekonnt einzusetzen. Unterstützt wird sie von ihrem Cousin Marcus, mit dem sie eine verbotene, leidenschaftliche Affäre verbindet.

Der Roman wird in der 3. Person vornehmlich aus der Sicht von Mando geschildert, wechselt aber gelegentlich auch in die Perspektive von Pappas Mavros, Marcus und der Dienerin Vassiliki. Im Laufe des Geschehens springt die Geschichte immer mal wieder, teilweise um einige Jahre, was es manchmal schwer macht, dem Geschehen zu folgen, wenn die zwischenzeitlichen Kämpfe und politischen Entwicklungen nur im Zeitraffer geschildert werden. Auch die vielen verschiedenen und teilweise ähnlich klingenden Namen der griechischen Kämpfer und Politiker erschweren es manchmal, dem Zusammenhang zu folgen. Eine kurze Chronik am Ende des Buchs sowie ein paar Fakten zu Mando sind hier hilfreich für das Gesamtverständnis.

Mando als Person erscheint mir leider nur mäßig sympathisch – sie wirkt mehr wie ein verzogenes, arrogantes Mädchen aus gutem Hause, das das Abenteuer sucht und dabei egoistisch und nur auf ihren Vorteil bedacht ist. Menschen, die viel für sie empfinden, nutzt sie schamlos aus, der Idee des Freiheitskampfes opfert sie dafür ihr komplettes Vermögen.

Ergänzt wird die abenteuerliche Geschichte des Freiheitskampfes mit erotischen Szenen zwischen Mando und ihrem Cousin sowie ihrem zeitweise Verlobten. Diese sind teilweise detailreich, aber in altertümlicher Sprache geschildert – meiner Meinung nach wären sie in einem solchen Roman aber sehr gut entbehrlich gewesen! Die Liebesgeschichte zwischen Marcus und Mando vermag es dennoch, einen zu packen und trotz der widrigen Umstände fiebert man mit, ob es für die beiden doch noch ein Happy End gibt.

Das Buch hat mich insgesamt in seinen Bann gezogen und ich habe es gespannt gelesen, die Schilderungen der politischen Verflechtungen haben mich aber zeitweise ein bisschen gelangweilt. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Ich habe ein Rezensionsexemplar von Blogg Dein Buch erhalten.  


2 Kommentare:

  1. Verbotene Liebe klingt gut, dass wäre für mich auch der spannendste Teil, schade das soviel Augenmerk auf das politische gelegt wird.LG Romy

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